Die Kirche Saint-Jean-l’Évangéliste gehört zum Priorat von Beaufays. Das Priorat exisitert hier seit 1123, es besteht aus einem Gebäudeensemble, ist um verschiedene Höfe (Klosterhof und Hof des Gehöfts) angelegt und wird von Wassergräben umschlossen. 1798 wird das Priorat von den Republikanern konfisziert, wechselt mehrmals den Eigentümer und kommt schließlich 1890 in den Besitz der Familie Laloux.
Die Kirche Saint-Jean-l’Évangéliste liegt am süd-östlichen Rand der Gebäudegruppe. Die ehemalige Klosterkirche wurde zur Gemeindekirche, sie ist einschiffig und hat eine flache Chorhaube. Die 1701 nach Plänen von G. Cramion, Ordensbruder der Paulaner, gebaute Kirche wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut; neu errichtet werden musste sie auch im Jahr 1983, nach dem Erdbeben, dessen Epizentrum Lüttich war.
Der quadratische Kirchturm aus dem 17. Jahrhundert lehnt sich an die flache Chorhaube an und verlängert die Südfassade in Richtung Osten. Er hat ein Oberlicht und wird von einem achteckigen Zwiebelturm, der nach 1950 entfernt wurde, gekrönt. Das Flachgewölbe über dem barocken Kirchenschiff mit Gurt- und Spitzbögen (mit Stuck im Louis-quatorze-Stil verziert) ruht auf Pilastern in toskanischer Ordnung.
Zu beachten ist das Kircheninventar mit einem Hauptaltar mit bemalten Holzsäulen, Statuen aus der Delcour-Schule, Wandtäfelungen und Chorgestühl aus Eichenholz (18. Jahrhundert) wie auch eine Kanzel und Beichtstühle im Louis-quatorze-Stil. Auf der Lettnertribüne befindet sich ein Orgelgehäuse des Lütticher Orgelbauers J.-B.- Le Picard (1742).
Unter Denkmalschutz (15. Januar 1936) (Kirchturm) und (30. Januar 1948) (Kirche)