Der Bergfried von Amay, auch “Romanischer Turm” genannt, erhebt seine viereckige Silhouette zwischen dem linken Maasufer und der eigentlichen Ortschaft, an einer Stelle, die zur Anlage von Wassergräben geeignet ist, was schon auf der Ferraris Karte im 18. Jahrhundert erkennbar ist. Es ist zwar nicht präzise zu datieren, aber dieses befestigte Haus in bestimmten Teilen aus steinkohlehaltigem Sandstein und Kalkstein aus dem Maastal erbaut, müsste spätestens an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert entstanden sein. Bis 1928 gehörte ein “altes Schloss” zum Ensemble, das einen Herrensitz aus dem 16. und 17. Jahrhundert bildete, der die Wohnfunktion des Bergfrieds erfüllte.
Der Turm besteht aus einer Folge von vier Geschossen bis auf eine Höhe von 15,60 m unter dem Gesims: Keller, “Tagesetage” mit Kreuzgratgewölbe, welche die erste ist, die man von außerhalb erreicht, “Nachtetage” und schließlich das Obergeschoss, das später angefügt wurde ebenso wie das Dach. Zugang erhielt man ursprünglich über eine enge Treppe innerhalb der Mauern. Obwohl streng gehalten, bot das Gebäude dennoch einen gewissen Komfort: Kamin, Ausguss, Schränke in den Wänden und Latrine. In der 1980er Jahren wurde das Bauwerk restauriert begleitet von modernen Modifizierungen des Architekten Herbecq. Ein halb unter dem Erdgeschoss liegender Anbau wurde dem Turm zugefügt, der heute das Tourismusbüro beherbergt.
Unter Denkmalschutz (5. Juli 1965)
In die Liste des außergewöhnlichen Kulturerbes der Wallonie aufgenommen