Die Kirche Saint-Martin kann Zeugnis einer bedeutenden Wallfahrt ablegen, die der Heiligen Jungfrau galt. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entsteht eine zweite Kirchengemeinde. Gewidmet ist sie dem heiligen Gereon, auch „Klein Acren“ genannt. Die Kirche Saint-Martin wird dann zum Acren (Gemeindeteil) Saint-Martin, auch „Groß Acren“ genannt. 1804 unter dem französischen Regime werden schließlich beide Kirchengemeinden zusammengefügt, dadurch entsteht die neue Gemeinde „Deux-Acren“. Im Jahr 1828 wird die Entscheidung durch den Abriss von Saint-Géréon noch einmal bekräftigt. Saint-Martin wird zur alleinigen Kirche der Kirchengemeinde und trägt als Erinnerung zwei Hähne als Symbole für die zwei ursprünglichen Kirchengemeinden. Zwischen 1869 und 1871 wird dann die Kirche restauriert und vergrößert durch den Architekten E. Carpentier aus Beloeil, der einige Teile hinzufügt: die Türmchenfassade, das erste Schiffjoch usw.
Der gotische Bau besteht aus einem Turm als alleiniges Zeugnis eines Gebäudes des 13. Jahrhunderts. Das Hauptschiff stammt aus dem 14. und dem 16. Jahrhundert. Es wird durch zwei Seitenschiffe umsäumt, von denen das letzte Joch ein Querschiff nachbildet. Die Kirche beinhaltet aber auch einen Chor aus dem 14. Jahrhundert und ein erstaunliches Eingangsportal mit Mansart-Dach. Das Innere des Baus ist genauso bemerkenswert, insbesondere die Gewölbekonsolen mit geschnitzten Büsten satirischen Charakters, oder auch der Taufstein aus dem 12. Jahrhundert.
Unter Denkmalschutz (04. Januar 1950)