Das Volkshaus von Dour, das heute noch seiner Bestimmung nachkommt, wurde 1928-1929 für die genossenschaftlich organisierte Gesellschaft „Les Socialistes réunis“ (Vereinte Sozialisten) vom Architekten Alphonse Van Craenenbroeck gebaut. Diese Gesellschaft hatte sich vorgenommen, einen modernen Treffpunkt anzubieten, in dem die Erholung und das Feiern wichtiger sein sollten als die Handelsfunktion.
Das Bauwerk steht ganz im Dienste der Vorherrschaft der Genossenschaft. Meisterhaft die Sprache des Art Déco beherrschend, wurde der Bau als Dreieck geplant, ausgerichtet auf einen halbachteckigen Auswuchs, in dem ein Café untergebracht ist. Dieses bekommt Licht durch große Fenster mit zurückspringenden Rahmen; oberhalb liegt eine mit einem Balkon abschließende Terrasse. Die Giebelfassade ist in der Mitte durch einen Turm mit geometrischem Aufsatz gekennzeichnet. Dieser Stil wird ebenfalls als oberer Abschluss für die Pfeiler und die Giebel der drei Fassaden verwendet, sowie für die Friese mit eckigen Motiven, die den Aufriss unterstreichen. Ursprünglich beinhaltete das Gebäude einen Theatersaal, den es heute nicht mehr gibt.
Die Strenge der Fassade mit ihrer betont vertikalen Ausrichtung steht im Widerspruch zu dem Reichtum im Inneren, sowohl die Formen als auch die Farben betreffend: Fries, Täfelung aus exotischen Holzarten, Fenster usw.. Die achteckigen Stützpfeiler nehmen die Form von grob stilisierten Palmen an, die Decke wird durch büschelartige Zierleisten belebt. Damit korrespondiert die Decke mit dem Boden in weiß-roter Schachbrettform. Zu erwähnen sind noch die zwei mit kleinen Fenstern geschmückten Eingangsbereiche, die Sitzbänke um den unteren Teil der Stützpfeiler, oder auch noch der geometrische Fries, der den oberen Teil der Wände verziert.
Unter Denkmalschutz (29. September 1982)