Das Volkshaus von Wihéries wurde 1922 eingeweiht. Es ist ein Auftrag der genossenschaftlichen Gesellschaft « La Ruche boraine » (Bienenkorb des Borinage, 1902 gegründet) für Maurice Mailleux, ebenfalls Architekt des Volkshauses von Boussu.
Mitten im Dorf gelegen, besticht das Bauwerk durch seine Ausmaße und seine Mehrfarbigkeit (Backstein in Rot und Weiß). Die klassische Struktur bekommt ihren Rhythmus durch Jugendstil-Ornamente. Das Gebäude erstreckt sich auf zwei Ebenen mit neun Jochen. Der dreijochige Raum in der Mitte wird umrahmt von zwei dreistöckigen Türmchen und zwei zweijochigen Flügeln. Der Bau ist gekrönt von einem Satteldach, mit Ausnahme der Türmchen, die von einem bienenkorbartigen Dach gekrönt sind.
Der Kratzputz des zentralen Hauptjochs betont diese gesuchte Nähe zur Welt der Bienenzucht. Man sieht in der Tat einen von Windungen umrahmten Bienenkorb unterhalb der Inschrift „Société coopérative“ (genossenschaftliche Gesellschaft). Unterhalb der Bienen liest man „La Rûche Boraine / Maison du peuple“ (Bienenkorb des Borinage / Volkshaus). Genau unterhalb des Balkons erscheinen die Wörter „Liberté“ (Freiheit), „Égalité“ (Gleichheit) und „Fraternité“ (Brüderlichkeit). Weitere Sgraffiti stellen Blumen- und Pflanzenmotive dar; man kann sie oberhalb der Türen und Fenster des Erdgeschosses erkennen.
Das Volkshaus beherbergte einen Versammlungsraum, einen Festsaal, ein Café, einen Raum für den Brotverkauf, eine Bäckerei und eine Küche. Die Raumverteilung blieb unverändert, mit Ausnahme des Cafés, das vergrößert wurde. Bemerkenswert sind die Oberlichter der Türen und Fenster mit ihren abwechselnd gelben und grünen Scheiben.
Unter Denkmalschutz (29. September 1982)