ZERSTÖRTES DORF CUMIERES-LE-MORT-HOMME

Dieses zerstörte Dorf, das einzige am linken Ufer der Maas unter den neun im Krieg von 1914-18 zerstörten Dörfern, hatte 1913 205 Einwohner.

Es hat sehr alte Ursprünge, da dort 1873 ein Grabbrunnen aus der Jungsteinzeit entdeckt wurde. Im Mittelalter begann einer der Herren von Cumières, alle zu erpressen, die sein Land passierten, insbesondere die Einwohner von Verdun. Diese verbündeten sich gegen ihn und zerstörten seine Burg im Jahr 1439.

Fast fünf Jahrhunderte später wird das gesamte Dorf das gleiche Schicksal erleiden, jedoch aus anderen Gründen. Nach dem Beginn der massiven Offensive der deutschen Armee im Februar 1916, um Verdun von den Höhen des rechten Maasufers aus zu erobern, entschied sich der deutsche Generalstab, die französische Verteidigung von Westen her zu umgehen...

Die Deutschen versuchten zuerst, die Höhen des Mort-Homme zu erobern, in einer besonders tödlichen Schlacht, die zehn Tage dauerte, vom 6. bis 16. März 1916. Sie schafften es und setzten ihren Angriff am 20. März in Richtung Höhe 304 fort, die weiter westlich liegt. Die Kämpfe waren erbittert, unter einem wahren Feuersturm und bei schrecklichen Wetterbedingungen. Weiter östlich wurde Cumières, das vom 5. Bataillon des 254. Infanterieregiments gehalten wurde, vom 16. bis 23. Mai 1916 angegriffen. Das Dorf fiel am 24. Mai 1916 in die Hände der Deutschen, trotz der heldenhaften Verteidigung der französischen Infanteristen.

Es dauerte bis zum 20. August 1917, bis die Ruinen des Dorfes Cumières vom Marschregiment der Fremdenlegion zurückerobert wurden.

Am Ende des Krieges, 1918, wurde Cumières zusammen mit dem gesamten Mort-Homme-Hügel in die "rote Zone" eingestuft und erhielt dann den einzigartigen Status eines "zerstörten Dorfes" zusammen mit acht anderen ebenso gequälten Dörfern in der Maas.

Zwischen den beiden Kriegen waren die Veteranen sehr aktiv, um das Andenken an die unzähligen Poilus, die auf diesem wichtigen Schlachtfeld starben, verwundet wurden oder verschwanden, zu ehren. Sie ermöglichten 1922 die Errichtung des beeindruckenden Skelettdenkmals auf dem Mort-Homme und fügten schließlich den Namen dieses blutigen Hügels dem des zerstörten Dorfes Cumières hinzu, "Für Frankreich gestorben", ebenso wie die 10.000 Poilus, die in diesem Bereich des Mort-Homme fielen.

Schließlich errichtete Cumières le Mort-Homme am 6. August 1933, wie die anderen acht zerstörten Dörfer am rechten Ufer der Maas, die Saint-Rémi-Kapelle mit den Steinen der alten Kirche, um daran zu erinnern, dass an diesem Ort einst ein glückliches Dorf am Fuße seines Hügels existierte.

Sehenswert:

Die Saint-Rémi-Kapelle, erbaut mit den Steinen der alten Kirche (Gemälde von Lucien Lantier);
Das Kriegerdenkmal;
Das Skelettdenkmal (ein eindrucksvolles Werk des Bildhauers Jacques Froment-Meurice, errichtet von der Vereinigung der Veteranen der 63. Infanteriedivision) auf dem Gipfel des Mort-Homme-Hügels;
Die Überreste des Schleusenkanals der alten Mühle.