Die Lindenallee und die neugotische Kapelle Nun befinden Sie sich am letzten Haltepunkt Ihres Spaziergangs durch die Region von Wellin. Abseits des Dorfes auf einem Hügel aus Trümmerfelsen bietet die Allee den Besuchern einen schönen Ausblick. Nach Süden hin erhebt sich das Gebiet ohne größere Unebenheiten, Weiden verlieren sich in weiter Ferne in tiefen Wäldern; das sind die Ardennen. Der Aussichtspunkt gegenüber weiter im Norden ist eher uneben. Im Vordergrund ist eine Senke zu sehen: Die Grande Fagne. Diese Senke wurde in den weichen Felsen gegraben und durch die kombinierte Wirkung von Frost, Rinselwasser und der mechanischen Wirkung von Wurzeln problemlos erodiert. Dieser Felsen setzt sich aus Tonerde zusammen, wurde jedoch durch einen langen geologischen Prozess in einen harten Felsen konsolidiert, den die Geologen als Schiefer bezeichnen. Im Hintergrund dieser Senke erhebt sich das Relief zu einem bewaldeten Hügel, der von Osten nach Westen ausgerichtet ist, dem Tienne de Reumont. Wenn man diesem Tienne folgt, sind einige Kalk-Gesteinsaufschlüsse zu sehen, die anzeigen, dass wir in der Calestienne angelangt sind. Nach dem Übergang in den Schiefer läuft das Kalkband über mehr als einen Kilometer (Wald Bois de Haur) weiter. Um die Bedeutung dieses Bandes zu erfassen, muss man nach Osten in die Richtung des Kirchturms der Kirche Église de Lomprez sehen; direkt hinter der Autobahn zeichnet sich die Stirn des Steinbruchs der Limites ab, der diesen Kalkstein ausbeutet. Im Norden der Calestienne ist die große Senke der Famenne von dem Schiefer des Oberdevons freigelegt, gefolgt von einer starken Erhebung des Reliefs, dem Condroz. Die Lindenallee Drève des Tilleuls endet an der Kapelle Chapelle NotreDame des Sept Douleurs. Letztere wurde 1860 auf Betreiben der Baronin Baré de Comogne errichtet. Um zu diesem Oratorium zu gelangen, haben Sie eine wundervolle Lindenallee durchquert, die an die sieben Leiden der Jungfrau erinnert. Die Kapelle im neugotischen Stil wurde in einem Vorgebirge aus schlammigem Felsen erbaut. Und wie so häufig, geht die Geschichte mit einem Volksglauben einher, in Jahren großer Trockenheit hielt man Prozessionen ab, um damit um Regen zu bitten.