UNESCO Global Geopark Famenne-Ardenne: Geowanderung von Wellin "An den Grenzen von Calestienne und den Ardennen"

Die Gîte auf dem Bauernhof "Anastasia" ist Partner des Geoparks Famenne-Ardenne. Unsere Partner sind mit dem Label "Geopark Famenne-Ardenne" ausgezeichnet, ein von der UNESCO anerkanntes Gebiet. Welches sind Ihre Aktivitäten? „Wir sind ein Permakultur-Bauernhof, der seit mehr als 25 Jahren ständig experimentiert und eine Landwirtschaft betreibt, die die Erde achtet.“ Derzeitig bieten wir in einem ökologischen Gebäude aus Massivholz eine unabhängige Unterbringungsmöglichkeit mit hoher Kapazität an.“ Warum haben Sie sich für das Label „Unesco Welt-Geopark Famenne-Ardenne“ beworben? „Ich bin so stolz darauf, dass die Unesco unserem Gebiet diesen Titel zuerkannt hat. Ich arbeite seit 20 Jahren mitten im Geopark, genauer gesagt in der Grotte von Han sowie für ihren höheren Bekanntheitsgrad, ich liebe unsere Mutter Erde ganz innig und bin stolz darauf, den Geopark in unserer Herberge zu vertreten.“ Verfolgen Sie einen Ansatz der nachhaltigen Entwicklung und ökologisch verantwortungsvoller Praktiken? „Wir haben schon immer einen ökologisch verantwortungsbewussten Ansatz und eine nachhaltige Entwicklung verfolgt. Alle Materialien der Herberge sind ökologisch, verbrauchen wenig Energie (noch weniger als Niedrigenergie, da es sich um Massivholz handelt) und sind unbehandelt. Das Regenwasser wird per Abwasserteil behandelt und per Umkehrosmose gefiltert. Wir verwenden Solarpanele und die Heizung erfolgt über einen großen Heizkessel, der auf Holzbasis funktioniert. Außerdem betreiben wir eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Mechanisierung mit Schwerpunktlegung auf die Humanisierung der Erde.“ Köchli Isabelle – Betreiberin Kontaktdaten: Les Hayettes, 126 6920 Wellin 084 38 96 67 koechli.isabelle@gmail.com Facebook fermearcenciel.be

Die Kirche Saint Remacle mit ihrem imposanten quadratischen Turm datiert aus dem Jahr 1766 und war ursprünglich dem Heiligen Martin geweiht. Dennoch ist sie der Mittelpunkt einer Befestigung, die aus der Feudalzeit stammt und deren Mauer und Graben sich an mehreren Stellen überschneiden. Auch wurde bei archäologischen Ausgrabungen ein Tor dieser Stadtmauer gefunden. Den Verlauf dieser Stadtmauer können Sie erahnen, da sie mehr oder weniger den Gassen entspricht, die die Kirche und den ehemaligen Gemeindefriedhof umgeben. Dieses Gebäude aus dem XVIII. Jahrhundert ist fester Bestandteil der Landschaft der Stadt Wellin. Es war Teil ihrer Geschichte, indem es u. a. als Zufluchtsort für die Bürger der Stadt in Kriegszeiten diente. In der Kirche selbst befinden sich die romanischen Taufbecken, die vom Anfang des XIII. Jahrhunderts datieren. Aufgrund der Art des Bodens, der sich in unserem Geopark Famenne-Ardenne befindet, sind die Taufbecken als kleine Besonderheit mit vier Kalksteinköpfen mit einer Höhe von 94 cm versehen.

Maison Lefebvre et Fils ist ein Partner des Geoparks Famenne-Ardenne. Unsere Partner sind mit dem Label "Geopark Famenne-Ardenne" ausgezeichnet, ein von der UNESCO anerkanntes Gebiet. Welcher Geschäftstätigkeit gehen Sie nach? „La Maison Lefebvre et Fils ist eine Schlachterei und ein Wurstwarenanbieter, dessen Sortiment ebenfalls Feinkost umfasst. Wir arbeiten als Handwerksbetrieb, und das seit 3 Generationen. Die überwiegende Mehrheit unserer Produkte stammt aus lokaler Erzeugung und wir verwenden traditionelle Verarbeitungsmethoden und Rezepte. Zum Räuchern unserer Produkte setzen wir eine traditionelle Räucherkammer ein, die älter ist als 80 Jahre.“ Aus welchem Grund haben Sie sich die Bezeichnung „Famenne-Ardenne Unesco Global Geopark“ verleihen lassen? „Der Gedanke des Geoparks spiegelt unsere rein handwerkliche Arbeitsphilosophie seit mehr als 3 Generationen wider. Seit 1952 bieten wir nämlich wallonische und vornehmlich lokale Produkte an, die nach unserem jahrhundertealten Knowhow hergestellt werden. Wir möchten den Besuchern hochwertige, authentische Produkte zeigen, die unser Knowhow unserer schönen Region widerspiegeln.“ Engagieren Sie sich für einen Ansatz der nachhaltigen Entwicklung und ökologisch verantwortlicher Praktiken? „Wir nutzen in unserem Betrieb grüne Energien. Wir greifen zur Trennung unserer Abfälle auf Fachfirmen zurück. Wir arbeiten mit lokalen Erzeugern und sind Botschafter des kurzen Weges sowie des traditionellen und handwerklichen Knowhows. Schließlich haben wir in die örtliche Gemeinde Wellin investiert, da wir uns auch finanziell am Karneval von Wellin beteiligen.“ Benjamin Lefebvre, Unternehmensleiter Kontaktdaten: rue de Beauraing, 182B 6920 Wellin 084 38 83 59 info@boucherielefebvre.com boucherielefebvre.com

Die Mühle gehört zu einer Gebäudegruppe, die historisch zu dem befestigten Dorf Lomprez gehört. Die Mühle liegt neben einem beeindruckenden Gutshaus, das aus dem Bau eines mittelalterlichen Schlosses des XII. Jahrhunderts datiert. Der Teich, der das Rad der Mühle versorgt, wurde anschließend auf die Initiative des Grafen La Roche erbaut. Die Mühle ist das letzte Gebäude, das von dieser mittelalterlichen Epoche zeugt. Sie war übrigens bis zum Jahr 1920 in Betrieb. Heute wurde das Rad renoviert und der Teich wurde durch einen Parkplatz und einen Festsaal ersetzt (der sich direkt hinter Ihnen befindet). Wenn Sie Zeit haben, sollten Sie ihn unbedingt besichtigen. Das ist eine einzigartige Gelegenheit, um jegliche komplizierte Maschinerie der Mahlsteine, Mehlsiebe, Einfülltrichter, Schaufelriemen, verschiedene Zahnradgetriebe, zu bewundern, die immer noch vorhanden sind und von denen man glauben könnte, dass sie jeden Augenblick ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Am Rande der Calestienne und der Ardennen ist Sohier für sein architektonisches Kulturerbe sowie insbesondere für seine zahlreichen traditionellen Häuser und seine dreizehn Gutshäuser bekannt, die heute sehr gut gepflegt und renoviert sind. Aber auch mit seinen zahlreichen Aussichtspunkten, seiner großen Eiche, seiner ehemaligen Schule, der Kirche Saint-Lambert (1870) und seinem Presbyterium. Das Dorf Sohier wird aufgrund der Qualität und der Einheitlichkeit seiner Gebäude, von denen die meisten im XIX. Jahrhundert aus Natursteinen erbaut wurden, als „Eines der schönsten Dörfer Walloniens“ aufgeführt. Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus der Mauer einer der Gutshäuser des Dorfes. Neben den gräulichen Kalkbruchsteinen (die anhand ihrer glatten Oberfläche zu erkennen sind) gibt es auch Sandstein in verschiedenen Farben (im Allgemeinen grünlich, aber mitunter bräunlich oder rot mit rauer Oberfläche). Doch von einer derartigen prestigeträchtigen Bezeichnung kann dieses kleine Dorf ebenfalls dank des Engagements seiner Bewohner profitieren. Jedes Jahr wird das ganze Dorf in der schönen Jahreszeit mit wunderschönen Blumen geschmückt. Sohier, das ist auch eine Geschichte. Der im ersten Jahrhundert entdeckte Friedhof mit der Ortsbezeichnung „Le Gibet“ zeugt von einer gallisch-römischen Bevölkerung. Ausgrabungen haben Töpferware, Münzgeld und andere Gegenstände zutage gefördert. Dann hat sich das Dorf rund um seine Festung entwickelt. Letztere war übrigens ursprünglich von Burggräben umgeben. 4 Jahrhunderte lang haben drei Familien, die aus denselben Verwandschaftsbeziehungen hervorgegangen sind, sich an der Spitze des Herrschaftshauses und des Schlosses Château de Sohier gehalten.

Die Lindenallee und die neugotische Kapelle Nun befinden Sie sich am letzten Haltepunkt Ihres Spaziergangs durch die Region von Wellin. Abseits des Dorfes auf einem Hügel aus Trümmerfelsen bietet die Allee den Besuchern einen schönen Ausblick. Nach Süden hin erhebt sich das Gebiet ohne größere Unebenheiten, Weiden verlieren sich in weiter Ferne in tiefen Wäldern; das sind die Ardennen. Der Aussichtspunkt gegenüber weiter im Norden ist eher uneben. Im Vordergrund ist eine Senke zu sehen: Die Grande Fagne. Diese Senke wurde in den weichen Felsen gegraben und durch die kombinierte Wirkung von Frost, Rinselwasser und der mechanischen Wirkung von Wurzeln problemlos erodiert. Dieser Felsen setzt sich aus Tonerde zusammen, wurde jedoch durch einen langen geologischen Prozess in einen harten Felsen konsolidiert, den die Geologen als Schiefer bezeichnen. Im Hintergrund dieser Senke erhebt sich das Relief zu einem bewaldeten Hügel, der von Osten nach Westen ausgerichtet ist, dem Tienne de Reumont. Wenn man diesem Tienne folgt, sind einige Kalk-Gesteinsaufschlüsse zu sehen, die anzeigen, dass wir in der Calestienne angelangt sind. Nach dem Übergang in den Schiefer läuft das Kalkband über mehr als einen Kilometer (Wald Bois de Haur) weiter. Um die Bedeutung dieses Bandes zu erfassen, muss man nach Osten in die Richtung des Kirchturms der Kirche Église de Lomprez sehen; direkt hinter der Autobahn zeichnet sich die Stirn des Steinbruchs der Limites ab, der diesen Kalkstein ausbeutet. Im Norden der Calestienne ist die große Senke der Famenne von dem Schiefer des Oberdevons freigelegt, gefolgt von einer starken Erhebung des Reliefs, dem Condroz. Die Lindenallee Drève des Tilleuls endet an der Kapelle Chapelle NotreDame des Sept Douleurs. Letztere wurde 1860 auf Betreiben der Baronin Baré de Comogne errichtet. Um zu diesem Oratorium zu gelangen, haben Sie eine wundervolle Lindenallee durchquert, die an die sieben Leiden der Jungfrau erinnert. Die Kapelle im neugotischen Stil wurde in einem Vorgebirge aus schlammigem Felsen erbaut. Und wie so häufig, geht die Geschichte mit einem Volksglauben einher, in Jahren großer Trockenheit hielt man Prozessionen ab, um damit um Regen zu bitten.